Mehr Achtsamkeit im Alltag

Veröffentlicht am 22 Mai 2020 von Verena Arnold

Achtsamkeit verdient im Alltag eine wichtige Rolle. Meist vergessen wir, die einfachsten Dinge wertzuschätzen und diese überhaupt zu beachten. Wie es der selbstständigen Claire Gunther gelingt, mehr Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren, verrät sie uns in diesem Interview.

Die 53-jährige Claire Gunther wurde als Französin in Algerien geboren, wo ihre Eltern Entwicklungshilfe nach der frisch errungenen Befreiung des Landes von der französichen Kolonie machten. Die frühe Konfrontation mit armen, sozial sehr benachteiligten Menschen sowie die soziale und christliche Einstellung ihrer Eltern haben stark zu ihrer Berufswahl geführt.
Sie arbeitet seit 25 Jahren in einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Neuss (NRW) sowie seit 18 Jahren in ihrer eigenen Praxis.

In ihrer selbständigen Tätigkeit bietet sie sowohl Einzel- als auch Gruppensitzungen an und vermietet darüber hinaus Räume in einem Zentrum für ganzheitliche Gesundheitsförderung www.raum-elfeshof.de an Kursleiter/innen für Yoga, Tai Chi uvm. in Neuss unter. 

Unsere Interviewpartnerin Claire Gunther beschäftigt sich mit Yoga
Claire, wie lange beschäftigst du dich schon mit Achtsamkeit und wie bist du dazu gekommen? Welche Bedeutung hat sie in deinem Leben? Wo hast du deine Erfahrungen gesammelt?

Ich hatte das Glück, dass meine Mutter das Hatha-Yoga sehr früh entdeckte, sodass ich mit 9 J. mit Yoga und Achtsamkeit in Kontakt kam, ohne dass es mir bewusst wurde. Mit 20 J. lernte ich Tai Chi und wurde später Tanztherapeutin. Vor 20 Jahren wurde ich auf die Achtsamkeit als Teil der Methoden DBT- sowie Traumaadaptierte Tanztherapie aufmerksam und las u.a. Bücher von Thích Nhất Hạnh und Jon Kabat-Zinn. 

Daraufhin absolvierte ich eine Ausbildung zur Qi Gong-Übungsleiterin und veränderte meinen Arbeitsansatz.

Welche Workshops und Kurse bietest du zum Thema Achtsamkeit an und wie ist derblauf? Für welche Personen sind sie geeignet und wie viel kosten sie?

Seit 2010 biete ich Achtsame Körpertherapie in der Klinik an und gebe der Achtsamkeit mehr Raum in meinem Alltag sowie in meiner selbstständigen Tätigkeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie, Tanz- und Körpertherapeutin, in Qi Gong-Kursen sowie als Ausbilderin, Supervisorin und systemischer Coach.

Die Achtsamkeit im Sinne der zen-buddhistischen Philosophie ist eine innere Haltung, mit der ich lebe und arbeite. Ich bemühe mich, meine Aufmerksamkeit sowie die meiner Patienten/innen und Klient/innen auf die Gegenwart, das sogenannte HIER-und-JETZT, zu richten und dabei den Fokus auf die sinnlichen Wahrnehmungen sowie auf Emotionen und Gedanken zu lenken und all dies möglichst wohlwollend und nicht bewertend anzunehmen.

Achtsamkeit im Alltag beruhigt die Nerven, reduziert den Stresslevel, fördert die Konzentration und den Schlaf, reduziert Ängste und Depressivität, erhöht die Immunabwehr, reguliert vielfältige Stoffwechselprozesse und ermöglicht, eine emotionale Distanz zu Konflikten aufzubauen, um neue Lösungswege zu finden.

Welche Geräte oder Utensilien gehören bei deiner Arbeit zur Grundausstattung? Gibt es etwas, auf das du auf keinen Fall verzichten kannst?

Die wichtigsten Werkzeuge für diese Arbeit sind:

  • Die Sprache zur Vermittlung der Übungen und der inneren Haltung
  • Die Wahrnehmung von Atem, Körper, Gedanken und Emotionen im Hier und Jetzt
  • Die fokussierte Wahrnehmung der Umgebung, Natur und Gegenstände
  • Sowie die bewertungsfreie Wahrnehmung unserer Mitmenschen
Das Angebot im Raum Elfeshof ist wirklich sehr groß und vielfältig. Welche Dienstleistungen werden angeboten und wo liegen dabei die Schwerpunkte? Was sind die Anwendungsgebiete, wie ist der Ablauf und was kosten sie?

Im RAUM ELFESHOF bieten wir Kurse für MBSR, Yoga, Tai Chi, Qi Gong, Entspannung, Tanz- und Körpertherapie, REIKI und Pilates sowie Paar- und Familientherapie, Einzelsitzungen in Coaching, Hypnose uvm. an.

Achtsamkeit im Alltag beruhigt die Nerven

Regionale Unterstützung

Seit ihrer Jugend wollte Claire Gunther zu einer besseren Welt beitragen. 

Durch Gesprächsgruppen der Friedensbewegung erkannte sie, dass wir die Welt nur verändern können, wenn wir bei uns selbst und bei unseren Mitmenschen anfangen. Deshalb entschied sie sich dazu, Menschen zu unterstützen, die in der nächsten Umgebung aufgrund sehr belastender Kindheitserfahrungen oder späterer Schicksalsschläge leiden.


Das Interview ist erschienen auf der Blog-Seite von ProntoPro 

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